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18.Sep.13 | 21.Oct.13 |
Im Süden – Cagliari (Tag 15)
[by tmb]
Ein Trip in den Süden zur Hauptstadt Sardiniens stand natürlich seid Anfang an auf der Tagesordnung unseres Inselbesuchs. Am ersten Tag der dritten Woche war es soweit, wir standen mitten in der Nacht auf, packten unsere Sachen und waren gegen 10 in der Spur Richtung Süden. Für die etwas über 200km von Cala Gonone veranschlagt das Navi fast 4h, aber schon unser Vermieter hat gemeint, dass 2.5h locker reichen sollten. Das wir tatsächlich gegen 13Uhr auf dem Zeltplatz waren, ist allein der Tatsache zu verdanken, dass alle die auf der Insel existierenden Geschwindigkeitsbeschränkungen eher als Richtlinien interpretieren.
Auch dieses Mal haben wir den erfolgreichen Plan des Double Feature North kopiert: mit Zelt zunächst einen Zeltplatz ansteuert, dieses aufbauen und dann weiter in die Stadt. Die übliche Internet Recherche hat uns zum »Pine e Mare« geführt, dieses ist zwar etwas außerhalb, aber gut zu erreichen und leicht zu finden. Besonders positiv ist uns insbesondere der Preis aufgefallen: für 14€ haben wir beide tuto-kompletto übernachtet. Das lag natürlich an der Nebensaison und ist trotzdem unsere günstigste Zeltplatzübernachtung überhaupt. Der Stellplatz war astrein: glatter Waldboden, schön schattig und das Beste ein erfrischender Duft nach Pinien.
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Gegen 14Uhr ging es dann auf in die Stadt. Auf dem Zeltplatz hatten wir noch eine Down Town Karte von Cagliari abgegriffen und uns darauf einen Parkplatz am Hafen ausgesucht. Dort sollte eigentlich auch eine Touri-Info sein, aber diese haben wir leider nicht gefunden. Später erfuhren wir, dass diese umgezogen ist und jetzt zentraler in der Hafenmitte liegt. Ohne weitere Informationen sind wir direkt zum ältesten Stadtteil von Cagliari gezogen. Als ersten Aufpunkt hatten wir die Burg San Remy, wo wir auch noch eine Touriinfo fanden und eine noch detailliertere Karte der Innenstadt abgreifen konnten.
Auf dem Weg vom Hafen zur San Remy sind wir etwas zielgerichtet auch am Historante Sa Osa vorbei gekommen. Dieses versteckte Jewel hatten wir uns als Restaurant für das Dinner ausgesucht und spontan im vorbei laufen einen Tisch für Abends klar gemacht. Bei soviel Gedanken über Essen stellten wir fest, dass wir mittlerweile etwas Hunger hatten. Da kam es gerade passend, dass auf San Remy das Café degli Spiriti gute Kritiken bekommen hat. Auch wenn der Service etwas langsam war, so war das Essen sehr gut und die relaxte Atmosphäre über den Dächern von Cagliari einmalig. Dazu kommt, dass die untermalende Jazz Musik einfach gut reinlief.
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Von San Remy aus haben wir das älteste der vier historischen Standviertel von Cagliari geschlendert – das Castello. Viele alte Gebäude mit historischen Hintergründen, diverse Kirchen und enge Gassen. Positiv ist uns aufgefallen, dass die gesamte Stadt gut für Touristen beschildert ist und zweisprachige Wegweiser erleichtern das Erkunden der Sehenswürdigkeiten. Als besonderes Highlight empfunden wir den Dom zu Cagliari (oder auch Kathedrale Santa Maria di Castello), der Bischofskirche des Erzbistums Cagliari. Auch wenn wir am Ende des Tages durch etliche Kirchen getappelt sind, so ist die Kathedrale doch deutlich herausgestochen.  Besonders beeindruckt hat uns die Tatsache, dass es darin richtig hell war.  Das macht nicht nur beim Fotografieren Spaß, sondern auch beim Betrachten der zahlreichen Kunstgegenstände.
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Außer der Kathedrale hat uns das Arsenal, sowie die die engen Gassen und die Atmosphäre in der Stadt beeindruckt. Bei ersterem waren es vor allem die Architektur sowie die schön angelegten Gärten. In Summe war in der Stadt recht wenig los, vor allem die Off-Season als auch die Siesta machten sich bemerkbar. Aber das hat uns natürlich nicht weiter gestört, ganz im Gegenteil, wann hat man schon mal eine so interessante Stadt für sich allein?
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Am Ende unserer Runde sind wir gemütlich Richtung Hafen und Auto zurückgekehrt um uns für den Abend frisch zu machen. Wir hatten dabei noch genug Zeit, die Stimmung am Hafen samt Sonnenuntergang zu genießen. Im Sa Osa angekommen stellten wir schnell fest, dass wir die ersten Gäste waren. Das ist typisch für Italien, denn erst gegen 22Uhr wurde es richtig voll im Restaurant, bis zum Schluss kein Platz mehr frei war. Der Service war nett und das Essen sehr gut. Leider gab es den Wein, den wir uns auf der Karte ausgesucht hatten nicht mehr. Statt des 2006er wurde uns ein 2008er angeboten, der sich aber im Nachhinein als gut, aber nicht als beste Wahl des Urlaubs heraus gestellt hatte.
Schlau geworden aus den letzten Abendessen, hat sich Anne auf eine Auswahl von Vorspeisen beschränkt. Dabei gab es Mini-Octopus auf Rotweinsauce, Scami im Safransauce, Schrimps auf Kartoffelpüree, Haifischfilet und Muscheln mit Gemüse. Alles war lecker aber interessanter Weise war das Highlight die Schrimps und Kartoffelpüree – schmeckte zusammen wie Sardinien riecht: salzig und aromatisch. Ich hatte das Menü aus Antipasti (Wurst und Käse), gefolgt von Nudeln mit Hackfleischbällchen und Tiramisu als Desert. Was man noch wissen sollte: über den Abend verteilt kamen alle 15min ein Rosenverkäufer vorbei – in Summe weit über ein Duzend. Die zwei (schlechten) Musikkombos sind da gar nicht weiter aufgefallen.
Gegen Mitternacht waren wir zurück im Zelt und genossen den Rest des Weins.
Im Süden – Cagliari (Tag 16)
[by AnnePanne]
Den zweiten Tag in Cagliari starteten wir wieder recht zeitig, und sogar vor dem Wecker. Auf dem Campingplatz fängt einfach um kurz nach sieben das Leben an – und gegen diese Geräusche hilft auch kein Umdrehen. Gegen halb acht wehrten wir uns nicht länger und standen auf. Wieder packten wir in Rekordzeit Zelt, Isomatten und Schlafsäcke ein und waren abmarschbereit. Nach einem Toast und Campingkaffee (== Cola) machten wir uns auf den Weg in Richtung Markt. Aber nicht irgendein Markt: Der Mercado ist der größte Indoor-Markt Italiens und bietet täglich auf zwei Stockwerken frisches Obst und Gemüse, sowie Fleisch, Käse und Fisch in Hülle und Fülle.
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Vor allem das Angebot an Meeresfrüchten ist überwältigend – immerhin füllt es die komplette untere Etage – aber auch nicht verwunderlich: Wie wir ja schon in Cala Gonone gelernt hatten, wird der Fang eines Fischers ausschließlich an lokale Restaurants verkauft und der Rest nach Cagliari gefahren. Einen lokalen Fischmarkt gibt es nicht, und entsprechend vielfältig ist das geballte Angebot auf dem Markt in Cagliari.
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Nachdem Thomas zwei Runden mit zwei Objektiven über den Markt geschlendert ist (Anne hat sich nicht getraut zu Fotografieren) schlenderten wir gemütlich durch ein weiteres historisches Viertel – Villanova – in Richtung des zweiten Tageszieles, der Necropolis. Auf dem Weg dorthin konnten noch ein wenig das Flair einer italienischen Stadt erleben, die diesmal nicht gerade im Mittagsschlaf liegt, ohne dass jedoch weitere Highlights besonders hervorgestochen hätten. Die Necropolis wird heute noch als Stadtfriedhof genutzt und ist zu diesem Zweck mehrfach erweitert worden. Dennoch muss auf begrenztem Raum viel Bestattungsfläche genutzt werden, was zu einer gewissen »Platzeffizienz« führt. Für uns eher befremdlich waren die meisten Gräber nicht auf einer Wiese mit Kreuzen zu finden, sondern in 8 bis 10-geschossigen Gruft-Wänden entlang eines Hügels. Oben auf dem Hügel fanden sich neben weiteren Grüften auch eine Vielzahl von Mausoleen, die als Familiengruft Teilweise erst zur Hälfte genutzt sind. Von den verschiedenen – möglichen – Geschichten, die von fehlenden Deckplatten, oder auch immernoch liebevoll geschmückten Gräbern von seit vierzig Jahren Verstorbenen erzählt werden, ließen wir uns über das Gelände treiben.
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Nach einer kleinen Rast am Fuße der Kirche »Lady of Bonaria« machten wir uns dann auf den Weg zurück zum Auto, mit der Idee irgendwo unterwegs noch was zum Essen zu finden. Da sich die Wahl entlang unseres Weges auf Döner Kebab oder Restaurants mit 25 Euro pro Gericht beschränkte, beschlossen wir kurzerhand nochmals im Caffé degli Spirit auf der Burg San Remy zu speisen. Wie gestern passte das Tempo des Service zur entspannten Atmosphäre, und wieder waren sowohl Essen als auch Nachspeise sehr lecker. Mit vollen Bäuchen liefen wir dann zum Auto und scherzten auf dem Weg noch, wieviel uns wohl der Platz im Parkhaus mitten in der Stadt kosten würde. Über die drei Euro, die wir schließlich für die fünf Stunden gezahlt haben, waren wir sehr positiv überrascht.
Das letzte Ziel des Tages war der Nationalpark Cagliaris, der laut Werbung ca 180 Vogelarten beherbergt, darunter auch Flamingos. Deren rosa Farbe, so lernten wir, ist übrigens nur durch spezielles Futter zu erreichen – in freier Wildbahn sind sie weiß. Jedoch entzogen sich uns sowohl die Flamingos als auch die restlichen 179 Vogelarten. Lediglich ein paar Stockenten und Bläßhühner – also nichts, was es an der Donau nicht auch gäbe, sollte sich zeigen. Zwar hatten wir nach zwei Stunden wandern und suchen im weitläufigen Parkgelände einige Flamingos gefunden, aber die waren so weit weg, dass es selbst mit Bean Bag und Teleobjektiv und Telekonverter keine brauchbaren Bilder gab. Trotzdem war es ein schöner Spaziergang, bei dem man beinah vergessen konnte, dass man sich am Rande einer Großstadt befindet.
Nach drei Stunden Fahrt, die für Anne wie im Schlaf vergingen (*hust*), kamen wir gegen 7 dann wieder in der vertrauten Heimat in der Ferne an und ließen den Abend mit einem Glas Wein und einer ersten Sichtung der Fotos ausklingen.
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Urlaub! (Tag 17)
[by AnnePanne]
Wie schon nach dem Trip nach Norden, ließen wir auch dieses Mal den Tag danach ruhig angehen. Zwei Tage auf den Beinen fördern viele Fotos und fordern ihren Tribut. Wir verbrachten den Tag im Wesentlichen liegend: Anne las ihr Buch zu Ende, Thomas schlief die meiste Zeit und die größte Herausforderung war der Spaziergang zum Supermarkt, um ein Abendbrot zu finden.
Auf den Spuren von Lynn Hill (Tag 18)
[by AnnePanne]
Die letzte Woche klettern begannen wir mit dem Besuch neuer Sektoren in einem bekannten Gebiet: Schon beim ersten Besuch der Cala Fuili hatte Anne eine Route entdeckt, die Lynn Hill geschraubt – oder zumindest erstbegangen – hatte. Da sie mit 6a+ im alten, beziehungsweise 6b (UIAA VII-/VII) im neueren Führer bewertet ist, muss es für die berühmte Kletterin eher eine Plaisier-Route gewesen sein. Für uns war es Herausforderung genug, um noch einmal den Weg zur Fuili zu machen – zumal im Sektor Sperone weitere interessante Routen warteten. Zwar hatte der Wetterbericht Regen vorhergesagt, aber darauf waren wir schon zwei Mal nicht hereingefallen: Solange es nicht tatsächlich regnete, wollten wir die uns bleibende Zeit nutzen und noch ein paar Routen klettern.
Die Route namens »Ti do io i nuts« war (möglicherweise auf Grund der weltbekannten  Schrauberin) schon reichlich abgeklettert (also der Fels sehr hautfreundlich).  Sie ist eine Mischung aus Körperspannung an den guten Griffen, weil es keine Tritte gibt, und guter Technik an den kleineren Griffen, weil es kleine Griffe sind. Trotzdem hat es uns viel Spass gemacht, auf den Spuren einer Koryphäe zu klettern.  Leider haben wir davon kein Bild gemacht, wir waren wohl beide zu beeindruckt von diesem ergreifenden Moment.
Danach haben wir uns an die der kurze und knackig wirkende »Via di Notte« gewagt, mit 6b+, UIAA VII+ kein Pappenstiel. Technisch herausfordernd, aber sehr gut versichert (3BH plus Umlenker auf 10 Meter), hat uns diese Route sehr viel Spaß gemacht. Man kann sich das Leben zwar verhältnismäßig leicht machen, wenn man sich mit beiden Beinen rechts in einer Verschneidung hält, und so ist wohl auch die historische Linie gedacht gewesen. Nach der Sanierung befinden sich die Haken aber eher weiter links, also in der Wand. Und wenn man die Tour wirklich genießen will, sollte man tatsächlich auch in der Wand bleiben: Nur dann kann man die technischen Feinheiten genießen, die es braucht, um eine so kurze Route mit dieser Bewertung auszukosten. Offensichtlich beeindruckt von unserer Leistung in dieser Tour versuchten sich auch ein Paar Italiener daran, doch sie konnten unsere Leistung nicht wiederholen.
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Währenddessen kletterten wir im rechten Wandteil die »Desideria«, bewertet mit 6a, UIAA VI+. Schon im Einstieg machte sich hier eine gewisse “Beliebtheit” der Route – um nicht zu sagen Abgegriffenheit bemerkbar. Zwischen dem zweiten und dritten Bohrhaken wurde dies zum echten Problem: Klettertechnisch ursprünglich sicher nicht herausfordernd war diese Stelle wegen der polierten Griffe und Tritte überraschend schwer. Nach dem vierten Bohrhaken wurde es zwar wieder etwas besser, aber insgesamt konnte die Route nicht so richtig überzeugen – sie hatte wohl schon zu viele andere Kletterer überzeugt.
Wir überlegten danach kurz, die benachbarte Route »Mad Max« Toprope zu begehen, da sie sich mit der Desideria den Umlenker teilte. Allerdings sprach dagegen, dass diese Route im Kletterführer (im Gegensatz zur gerade gekletterten Route) als “abgegriffen” bezeichnet wurde. Diese Steigerung der rutschigkeit lachte uns dann doch nicht genaug an, insbesondere auch, weil die hintere Ecke des Felsfußes von den Strandbesuchern offensichtlich als Toilette sehr beliebt war. Von Gestank und Fliegen vertrieben, liefen wir lieber in Richtung des Sektors Sperone, in dem Thomas noch einige interessante Routen entdeckt hatte.
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Auf dem Weg dorthin wurden wir von dem vom Wetterbericht versprochenen Regen eingeholt, den wir ganz romantisch unter einem kleinen Baum ausgesessen haben.  Leider kann man zu Regen, Fels und Klettern nur eins sagen: pick any two.  Trotzdem hofften wir, dass es sich nur um einen kurzen Schauer handeln würde und der Fels nicht nachhaltig nass werden würde.  Und tatsächlich hat sich unsere Geduld gelohnt: nach etwas Beine baumeln lassen waren wir wieder in der Wand und konnten die wunderschöne und lange erste Seillänge der Route »Vento in Poppa« klettern. Diesem Namen waren wir in einer anderen Tour schon einmal begegnet, und er scheint ein gutes Omen zu sein: Beide Male stand er für eine schöne, abwechslungsreiche Tour. Jedoch war Thomas Spaß dabei größer war als Annes, denn kaum war sie nach ihm eingestiegen, fing es wieder an zu Regnen.  Und statt der romantischen Tröpfelei gab es dieses Mal ordentlich was auf die Mütze.  Ganz der Profi in Lynn Hills Schuhen hat Anne die Route zu Ende gemacht und kaum war sie wieder unten schien auch wieder die Sonne.  Aber wir waren durchgeweicht, hatten unser Pensum erfüllt und machten uns auf den Heimweg.
Bidiriscottái die Zweite (Tag 19)
[by AnnePanne]
Nochmal zur Bidiroscottai: Anne hatte noch eine Route im Visier, Thomas wollte gern Fotos bei Sonnenschein
Also zeitig hin, Fotos gemacht und 2 Stunden vergammelt – italian style
Dann langsam angefangen und schnell gesteigert: Start mit unspecktabkulärer “Fuck”, 5b; und weiter mit geiler Paolino, 6b
Thomas in Vorstieg, Anne nach beeindruckender Leistung lieber hinterher (besser zum Einsammeln ;-). Ãœberhang, Klemmen, mit Mut rauf
Thomas geht baden, Anne währenddessen “Bar Güllich”, 6b, als nächstes erwählt: Sehr schöne und abwechslungsreiche Kletterei, erst über Platte, dann Sinter und schließlich Ãœberhang. Ausstieg überraschend schlechte Griffe, aber das hält uns ja nicht vom Punkten ab
Anne für Abschluss noch weiter rechts die Maledetti Miserabli, auch 6b, erspäht
Leichteste Route in wunderschöner, aber schwieriger Wand
Start mit Piaz an vorgeklippter erster Exe, weiter in aufregendem Kamin, und Abschluss mit Kombi aus Verschneidung und Platte – Technisch und mental anspruchsvoll, Anne entsprechend happy über Begehung
Auf Heimweg plötzlich sehr müde und sehr hungrig – war wohl guter Klettertag!
Schnell Duschen und umziehen und statt selber kochen ins Road House Blues direkt um die Ecke gegangen
Restaurant war überraschungserfolg: Außergewöhnliche, leckere Vorspeise, Wein, der mit dem Essen richtig auflebte und im Dekanter serviert wurde, Lammrippen und Pizza ebenfalls sehr lecker und Kellner gut drauf – was will man mehr?
es gibt Tage, da nimmt man sich Unmögliches vor, schafft das und denkt »Yeah Baby!«  Dann gibt es Tage wie heute, da steht man ohne große Erwartungen auf, schafft das Unmögliche und denkt sich »Boom Tschakalaka Yeah Baby!«  Soviel zur Einleitung…
Heute waren wir – wie gestern angekündigt – klettern.  Und zwar sind wir noch einmal zur Biddiriscottà i Grotte (siehe auch Mail vom 2.Sep.), da wir dort noch einige Projekte offen hatten.  Und was soll ich noch sagen, wir haben uns selber übertroffen.  In die heldenhaften Details werde ich jetzt nicht eingehen, damit noch ein wenig Material für das Blog und die persönlichen Erzählungen übrig bleiben.  Zumindest sind wir heute spontan essen gegangen (statt wie geplant zu kochen), um den perfekten Klettertag zu feiern.  Hier ein paar Bilder, welche hoffentlich die Stimmung des heutigen Tages etwas einfangen konnten.
Wir sind heute extra früh los (also knapp vor 12), damit wir noch Sonne in der Grotte hatten, um ein paar Bilder zu schießen, bevor sie im Schatten verschwindet (wie beim letzten Mal).  Und da wir nun viel Zeit hatten (Sonne ist zwar gut für Fotos, aber brutzelig beim Klettern), nutzen wir diese für ein kleines Fotoshooting am Wasser.  Und nachdem Anne jetzt fast drei Wochen dem Meister beim Posieren zugeschaut hat, übermannte Sie heute ganz spontan der Drang zur Selbstdarstellung.  Das Ergebnis seht ihr hier:
[exzo url=”” title=”Posing für »Germany’s next Topmodel«”]SarB_T19_0001.jpg[/exzo]
Wie gesagt hatten wir an der Grotte jetzt viel Zeit und warteten darauf, dass die Sonne weiter wandert.  Diese Zeit nutzten wir für Siesta, ein wenig Baden und zum Studieren der Routen und Projekte, die wir uns für heute vorgenommen hatten.  Hier hat mich Anne in einem Moment der Konzentration erwischt.  Die von mir in diesem Bild anvisierte Route habe ich danach auch tatsächlich geschafft.  Yieppieyayeah!
[exzo url=”” title=”Studieren solange es noch hell ist”]SarB_T19_0003.jpg[/exzo]
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Und so sieht Anne aus, bevor sie in ein einschüchterndes Projekt einsteigt.  Voll konzentriert und »ready for action«
[exzo url=”” title=”In the Zone”]SarB_T19_0004.jpg[/exzo]
Und hier seht Ihr Anne im oben genannten Projekt.  Diese Route war wahrscheinlich die erste jemals gekletterte in dieser Wand.  Erstbegehung war bereits von 34 Jahren und das noch vollkommen frei (also ohne Seil und doppelten Boden).  Wir waren auch mit Seil ausreichend angespannt und entsprechend froh, diese Route heute gemeistert zu haben.  Voller Körpereinsatz ist hier (im Kamin- bzw. Verschneidungsklettern) übrigens ausdrücklich erwünscht.  Und trotz der relativ sicheren Haltung war Anne froh, als sie bei der nächsten Sicherung war (knapp einen halben Meter links über ihrem Kopf).
[exzo url=”” title=”»Maledetti Miserabili«”]SarB_T19_0005.jpg[/exzo]
Nach vier Routen – drei davon mit 10/10 Punkten auf der Heldenskala – ist morgen wieder ein Ruhetag angesagt.  Viel mehr als nur unsere Finger und Füße braucht vor allem unser Herz-Kreislauf-System diese Pause.  Denn 4h mit Adrenalin bis in die Haarspitzen hinterlassen am Ende das Tages auch ihre Wirkung.
Gola Su Gorropu (Tag 20)
[by tmb]
Heute war Ruhetag, wohlverdient und sehr willkommen.  Da leider auch das Ende des Urlaubs in Sicht ist und noch einiges auf der ToDo-In-Sardinien-Liste steht, sind wir also wieder einmal am Ruhetag wandern gegangen.  Im Gegensatz zur letzten Wanderung (Monte Tiscalli, siehe Mail vom 5.Sep.), war dieses Mal nicht der Weg das Ziel, denn wir sind heute zur Schlucht des Wasserstrudels (Gola Su Gorropu).  Mit ihren über 300m hohen Felswänden, gehört diese Schlucht zu den größten in Europa – wie könnten wir da widerstehen.  Der 6km lange Wanderweg dahin führte uns durch ein grünes Tal begleitet von einem munter rauschenden Flüsschen.  So zumindest formuliert es der Wanderführer, grün war das Tal schon, aber der Fluss hat im Spätsommer Ruhesaison und war kaum zu vernehmen.  Der die Schlucht um einiges interessanter war als der Wanderweg dahin, folgen vier Bilder aus der Schlucht:
An der Schlucht angekommen, mussten wir zunächst einen kleinen Obolus abdrücken und uns diverse Warnungen, Regeln und Etiketten anhören.  Auch Schluchten anschauen ist heutzutage nicht mehr wie früher™.  Schmunzeln mussten wir über die Formulierung bei Steinschlag:  »In case of falling rocks, move quickly towards the nearest wall and wait for the phenomenon to stop.«  Ein weiterer wichtiger Teil der Einleitung war die Erklärung des Color-Codings: Grüne, Gelbe, Rote Markierungen schmückten sukzessive den Weg durch die Schlucht und markierten so die zunehmende Schwierigkeit: Grün darf jeder, Gelb darf jeder der sich fit fühlt und Rot darf keiner ohne extra Guide und besonderes Equipment.  Nachdem die Regeln geklärt waren durften wir endlich los.  Und gleich nach ersten Metern war klar, dass es sich hier um ein wandertechnisches Highlight handeln würde.  Durch den folgenden kleinen Spalt zwischen den Blöcken musste man durch.  Und selbst nach Abnhemen des Rucksackes waren die Felsen reichlich anschmiegsam!
[exzo url=”” title=”Nicht für Ãœbergrößen”]SarB_T20_0001.jpg[/exzo]
Die Wände links und rechts der Schlucht waren monumental.  Eingebohrte Routen hatten den Schwierigkeitsgrad 8b aufwärts, was deutlich über den höchsten Graden in den meisten Kletterhallen ist.  Mit staunenden Augen und offenem Mund sind wir uns vorgekommen wie kleine Zwerge in einem Riesen-Wunder-Felsenland.  Allerdings wurde man immer wieder schnell zurück in die Realität geholt: der Weg über Blöcke war zwar farblich markiert, aber keinesfalls mehr als Wanderweg zu bezeichnen.  Im Endeffekt musste man sich seinen eigenen Pfad über die äußerst rutschigen Steinchen suchen.  Und wer jetzt sagt, dass man sich in so einer Schlucht nicht verlaufen kann, hat zwar Recht, aber ‘nen gebrochener Fuss oder ein gerissenes Band lauerte hier hinter jeder Ecke.  Doch genug der dramatischen Ausmalerei, wie Ihr an Annes Gesichtsausdruck seht, hat es uns sehr viel Spass gemacht! [/Anne.merkung: Und weitere Bänder haben wir uns auch nicht gerissen]
[exzo url=”” title=”Imposante Wände”]SarB_T20_0002.jpg[/exzo]
Die runden Felsen in der Schlucht hatten jede erdenkliche Größe.  So war es oft nicht klar, ob man drüber, drunter, daneben oder (wie oben gesehen) mitten durch sollte.  Manchmal waren sogar alle vier der eben genannten Möglichkeiten eine Option.  Dem trittsicheren Spielkind hat die Natur hier ein Paradis hingemurmelt.
[exzo url=”” title=”Mal Groß mal klein”]SarB_T20_0003.jpg[/exzo]
Ganz die regeltreuen Deutschen, sind wir natürlich nicht (viel) weiter gegangen, als die ersten roten Punkte den Weg markierten.  Das wir dazu natürlich jede Lust gehabt hätten, zeigt das folgende Gruppenbild.  Also drehten wir an dieser Stelle um, suchten uns den Weg zurück zum Eingang der Schlucht und wanderten zurück zum Auto.
[exzo url=”” title=”Nicht weiter”]SarB_T20_0004.jpg[/exzo]
Und so verbrachten wir wieder ein wunderschönen und nicht ganz zu erholsamen Ruhetag.  Was morgen ansteht haben wir noch nicht ausgewürfelt.  Da hier noch ein großer Stapel Postkarten liegt, kann es gut sein, dass wir tatsächlich ausschlafen und unseren letzten Tag in Ruhe verbringen.  Aber vielleicht überkommt uns auch der Drang, ein letztes Mal Sardiniens perfekten Fels unter den Fingern zu fühlen.  Wetten werden angenommen!  Und keine Sorge: jeder der in den letzten Wochen auf unsere Mails geantwortet hat, bekommt auch eine Postkarte!
PS: heute mal ein kleines Post Scriptum.  So wie auch gestern Abend, hat heute gegen Sonnenuntergang der Wind ordentlich zugelegt.  D.h. obwohl der Himmel bei strahlendem Sonnenschein schönstes Blau darbietet, pfeift eine steife Briese mit über 50km/h (laut Wetterbericht, gefühlt ist es um einiges mehr).  Wind in einem Bild einzufangen ist natürlich schwierig, aber spätestens bei dem Segelboot unten wird klar, dass hier ordentlich die Post abgeht.
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Â
Archäologie am Abreisetag (Tag 21)
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Shopping in Mailand (Tag 22+23)
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The photos are really fantastic,locations are astonishing.This kind of work makes a photographer envy.Need to buy DSLR and start clicking such images
Respekt!
Ich bin schwer angetan von dem Blog, obwohl ich kein Kletterer bin macht der einfach Spaß zum Lesen und die Bilder sind beeindruckend!
Weiter so!
🙂
Jascha
JAP-Fotografie
This pictures are very nice, mind-blowing and tremendous. thanks to the photographers who capture this picture…..
Good clicks of photos. Pictures were great i did not see this amazing pictures never before. Its pleasure to see this type of images.
Sardinia is better by far than Corsica, is bigger, and is nicknamed the “Little Continent” due to the extreme variety of landscapes and cultures.
excellent pictures.thanks for sharing.
I like the pics, they are awesome. I too will buy Nikon D800 next month.
Honestly speaking,
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