post: | Bike Marathon 2011 (Warmup) | mod: |
21.Aug.11 | 22.Aug.11 |
Im September wird in Oberstdorf der »
Feneberg Bike Marathon« als der Teil der
Ritchey Challenge ausgetragen. Da es die
GPS-Tracks der Strecke schon online gibt, ist es Grund genug mal zu testen, ob wir für sowas schon fit genug sind.
An dem ersten freien Wochenende musste Anne auf Dienstreise Richtung Canada, also habe ich mir mein Fahrrad geschnappt und bin allein nach Oberstdorf gezogen. Der Wetterbericht sah vielversprechend aus und so war ich guter Dinge, die ca 55km lange Strecke zu meistern.
| Wasserfälle waren beliebte Rastpunkte |
Wir haben uns in Demut für die kürzere Strecke entschieden. Damit standen 3 1/2 Berge auf dem Plan. In Summe sollten 1600Hm dabei rauskommen.
Den ersten Berg habe ich trotz der beachtlichen Steigung von 20% noch gut geschafft. Da ich gegen halb Neun am Parkplatz losgefahren bin, war es hier auch noch angenehm kühl. Beim zweiten Berg sah es schon etwas anders aus. Die Serpentinen hinauf zur See-Alm zogen sich. Besonders die stetig steigenden Temperaturen machten mir zu schaffen. So habe ich mir in der ein oder anderen schattigen Kurve eine Pause gegönnt. Oben angekommen war ich dann doch überrascht, wie leicht es mir gefallen ist. Auf die Freude den höchsten Punkt erreicht zu haben, gönnte ich mir eine Apfelschorle an der hinteren See-Alm.
| am Höchsten Punkt: Die See-Alm |
Interessanter Weise musste ich wieder lernen, dass die Abfahren nicht unbedingt erholsam sind. Hab mich zurück an die Downhill Touren auf Fuerte erinnert. Auch dort musste ich bei einige Abfahrten Pause machen. Aber soweit lief alles sehr gut. Es folgten einige Verbindungskilometer zum letzten Berg. Mittlerweile zeigte das Thermometer sonnige 33°C an und mein Magen erinnerte mich daran, dass ich ausser einer Mountain Dew nichts zum Frühstück hatte.
Am letzten Berg angekommen gab es ein wenig Verwirrung um die Streckenführung. Als ich gerade zur Steigung ansetzte, kam mir ein Biker entgegen, den ich morgens schonmal getroffen hatte. Er war auch auf der Marathon Strecke zum Training unterwegs. Er sagte mir, dass ich den Berg lieber in umgekehrter Richtung fahren solle. Nach geplanter Streckenführung ist der Anstieg zum großen Teil wohl eine Schiebepassage (35% Stein & Wurzeln). Die Abfahrt dagegen ist eine langgezogene Schotterpiste. Alles klar, ich nahm den Rat an und machte mich auf den Weg zur eigentlich Abfahrt. Diese war verschottert, aber anfangs noch gut zu fahren. Als die Steigung dann aber über eine länge Strecke weit jenseits der 25% waren, musste ich doch aufgeben. Ganz der Hochleistungssportler schiebe ich es auf die schlechte Traktionsleistung meines
Racing Ralph Reifens 😉
Die darauf folgende Abfahrt (eigentlich ja die Auffahrt), war sehr abenteuerlich. Über Stege, Single-Trails mit Stock und Steig, alles was das Mounteinbiker Herz begehrt. Aber wie man da »hoch« komme soll ist mir noch schleierhaft. Aber die Profis störe sich wahrscheinlich nicht an 35% Steigung mit mehreren 30cm hohen Stufen. Nächstes Jahr können wir das dann auch!
Der Rest der Tour ohne nennenswerte Ereignisse. Ein Teil der Strecke geht über gesperrte Tracks, welche ich entsprechend auch nicht gefahren bin. Dann ist da noch ein Teil auf einer Skaterstrecke, bester Asphalt und sonst für Fahrräder gesperrt (das wußte ich erst hinterher).
Wer sich wundert warum hier so viele Wasserfälle zu sehen sind: im Tal stand die Luft teilweise wie in der Sauna. Nur an den Flüssen und Wasserfällen war ein leichter Lufthauch zu spüren. Entsprechend waren das für mich immer begehrte Pausenplätze 😉
Am Fusse des Fellhorn biegt die Kurzstrecke von der vollen Marathonstrecke ab. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich mir nicht vorstellen können, jetzt noch zusätzliche 700Hm dranzuhängen. Schon gar nicht bei der Hitze! Also bin ich frohen Mutes auf dem Heimweg zu sein an der Großschanze und dem Freibergsee vorbei geradelt. Die letzte Abfahrt hatte es dann nochmal richtig in sich, aber wenn das Ziel lockt, gibt man nochmal alle Reserven. Wanderer und andere Biker überholend segelte ich im Tiefflug Richtung Oberstdorf.
Am Parkplatz freute ich mich am meisten über vier kalte Apfelschorlen aus der Kühltasche, einer Decke und einem schattigen Plätzchen. Nach 7h hatte ich 60km, 1600Hm und 4h45min Fahrzeit hinter mir. Stolz wie Bolle brach ich auf meiner Decke zusammen und begann den langsamen Regenerierungsprozess.
This entry was posted on Sunday, August 21st, 2011 at 7:32 am and is filed under Biking. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed.
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Ich bin begeistert und neidisch. Derweil verfette ich auf der Couch, wird Zeit, dass die Sommerfeiren für die Turnhallen vobei sind und es wieder zum VB geht ….