Sardinien (Teil 2 von 3)

Wandern von Ponte sa Barva zum Monte Tiscali (Tag 8)
[by annepanne]
Wieder klingelte der Wecker mitten in der Nacht, diesmal immerhin eine Stunde später, also um Acht.  Aufgestanden sind wir trotzdem nicht, haben dafür aber eine gute Erklärung: Gewitter und Regenschauer.  Schon in der Nacht begann es massiv zu regnen. Unsere Kletterpläne sind damit natürlich ins Wasser gefallen, aber bei der Aussicht eine Stunde (oder zwei) länger zu schlafen, waren wir zunächst gar nicht so traurig.  Da der Regen auch bis zum Aufstehen nicht nachgelassen hatte, brauchten wir einen alternativen Plan.  Und was wäre besser als ein Ruhetag, so richtig schön mit einer anspruchsvollen 5-stündigen Wanderung durch Gewitter und Regen?
Ziel dieses waghalsigen Unternehmens war der Berg Tiscali. Darin befindet sich eine Siedlung der Urahnen, welche ihre Ursprünge vor über 10.000 Jahren genommen hat.  Interessant wurde diese Wanderung, weil das Ende laut Wanderführer nur unter Zuhilfenahme von Händen beim erkraxeln der letzten Meter zu schaffen sei.  Explizit warnt der Führer davor, dass bei »feuchten Bedingungen« die Felsen rutschig sein könnten. Challenge accepted!

Nach einer abenteuerlichen Zufahrt über äußerst italienische Straßen (ein halbes Auto breit für beide Richtungen – aber geteert) erreichten wir den im Wanderführer beschriebenen Parkplatz und waren erstaunt über die Massen der schon dort parkenden Autos. Offenbar hatten noch mehr Leute die Idee, das für den Strand ungeeignete Wetter zum Wandern zu nutzen. Wir starteten zeitgleich mit einer kleinen italienischen Familie auf dem zunächst breiten angelegten Schotterweg über eine Brücke nach rechts, entlang des Flusses Flumineddu. Dieser Weg biegt bei mehreren Gelegenheiten nach links ab. Jedoch sensibilisiert durch den Wanderführer nahmen wir nicht die erstbeste Abzweigung in Richtung Ziel, sondern liefen geduldig geradeaus weiter, bis uns ein Schild Richtung “Tiscali” in die richtige Richtung lenkte. Insgesamt ist diese Wanderung übrigens hervorragend ausgeschildert: An den wichtigen Stellen zeigt ein Schild die richtige Richtung an; und unterwegs wird in regelmäßigen Abständen mit Roten Pfeilen angezeigt, dass man noch richtig ist. Davon abgesehen verläuft der Weg nach der Startphase durch ein Tal, so dass man an nur wenigen Stellen etwas falsch machen könnte.
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Nach einem kurzen Stück durch fast tropisches Gelände (der Eindruck kam wohl durch die feuchte Luft und dem vielen dichten Grün um uns herum) ging es zunächst recht steil über steiniges Gelände bergauf zur Scala di Sùrtana. Von dort aus folgten wir dem breiter werdenden Weg leicht bergauf, und wieder bergab durch das Tal “Doloverre Sùrtana. Es ging vorbei an einigen hübsch angelegten Rastplätzen (es könnten auch rituelle Opferstätten sein – wir waren uns nicht ganz sicher), bis wir auf einen großen Steinmann trafen. Dieser und ein Schild wiesen den Weg nach rechts, und damit wieder bergauf. Zu diesem Zeitpunkt waren wir seit etwa einer Stunde unterwegs und versuchten auszurechnen, ob wir nun tatsächlich den Wanderführer soweit voraus waren, oder ob die langwierige Strecke noch folgen würde. Da wir gut in der Zeit zu liegen schienen, ließen wir uns nicht weiter stressen und stiegen nun wieder etwas steiler durch landschaftlich ansprechende Strukturen an.
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Nach kurzer Zeit wurde der Weg merklich steiler und blockiger und wir merkten, dass wir uns auf den letzten Metern befinden mussten. An einigen Stellen mussten wir etwas mehr Acht auf unsere Füße geben, weil die Felsen etwas rutschiger waren, und dann nahmen wir auch gern die Hände zur Hilfe. Aber alles in allem war dieses Stück Weg deutlich sicherer und leichter und insgesamt umschwieriger, als es im Wanderführer beschrieben war. Nach nur 1,5 Stunden erreichten wir unser Ziel und damit eine gute Stunde frührer, als der Wanderführer beschrieben hatte und immerhin noch eine halbe Stunde früher, als die Internetseite von Cala Gonone diese Tour beschrieb. Nach der Wanderung von der Cala Luna nach Cala Gonone, bei der wir mehr als eine Stunde länger als im Wanderführer beschrieben und mehr als 2 Stunden länger, als die Einheimischen es sagen, gebraucht hatten, war dies eine Erfrischende Abwechslung. Wir hatten aufgrund dieser Erfahrungen mit einem deutlich längeren Weg gerechnet – möglicherweise waren wir aber aufgrund der angenehmen Bedingungen tatsächlich einfach deutlich flotter unterwegs, als normal.
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In der Doline angekommen bezahlten wir einem netten Wachmann unsere 5 Euro Eintritt pro Person und stellten gleich fest, was einer der Gründe gewesen sein könnte, dass es die Ureinwohner – zumindest temporär – in diese Einsturzstelle zog: Dieses landschaftliche Phänomen war entstanden, weil der Berg bei seiner Entstehung durch Vulkanausbrüche hohl war, und im Verlauf der Zeit durch Erdbeben und Erosion einstürzte. Zurück blieb eine Senke im Berg von vielleicht 100 bis 200 Metern, die nur über der Mitte freiem Himmel, und damit dem Wetter ausgesetzt war. Der Rand ist komplett von stark überhängenden Wänden überdacht und vor Wind und Wetter, und wahrscheinlich viel wichtiger: auch vor Sonne geschützt. Langsam wieder trocknend erkundeten wir dieses archäologische Wunderwerk und lernten, dass die Menschen vermutlich hier hoch zogen, um vor verfeindeten Nachbarvölkern oder auch vor Invasionen zu fliehen. Ein großes Fenster in diesem natürlichen Bunker konnte gut zur Ãœberwachung des darunter liegenden Tals genutzt werden. Allerdings lernten wir auch, dass die Bewohner es hier – trotz mitgebrachten Futterviehs und eigens angelegten Ställen – vermutlich nicht lange ausgehalten haben kann. Offenbar kann aus dem hier vorherrschenden Kalkgestein keine Quelle hervorgehen und damit muss Wasser äußerst rar gewesen sein. Nur das wenige, was sich in Regenperioden in Bassins einfangen ließ, musste für einen ganzen langen, trockenen Sommer reichen.
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Insgesamt gibt es in dieser Doline eher wenig echtes Erbe zu sehen. Vielmehr muss und darf man sich aus den wenigen bestehenden Resten und den vorhandenen Beschreibungen mit etwas Fantasie ein eigenes Bild machen. Auf jeden Fall gibt diese Fundstelle ein Ziel für eine tolle Wanderung her und bildet einen schönen Abschluss, bevor man sich wieder an den Abstieg macht. Dieser ging über den gleichen Weg zurück und war auch in dieser Richtung toll zu laufen.

Schon unterwegs und auch am Abend beim Revue-passieren-lassen freuten wir uns, uns auf den Weg gemacht zu haben. Aus Gewohnheit wirkte der Regen ersteinmal abschreckend, und wir packten sicherheitshalber etwas warmes zum Überziehen in den Rucksack. Gebraucht haben wir das aber nicht, einzig das Basecap schützte den Kopf und die Augen ein wenig vor dem Wetter und war völlig ausreichend. Dazu kommt, dass der Regen die ohnehin schon kräftigen Düfte der Wälder maßgeblich intensiviert hat.

Einmal mehr lernten wir, dass es nicht die äußeren Umstände sind, die einen Tag gelingen lassen, sondern die innere Einstellung!

Im Norden – Teil 1: Klettern auf Capo Testa in der Cala Spinosa (Tag 9)
[by tmb]
Für die Einleitung der heutigen Reise werde ich etwas ausholen. Schon bei der ersten Urlaubsplanung ist eine der entscheidenden Fragen die nach der Art der Unterbringung. Im Speziellen meine ich hier die Frage, ob man stationär (über die ganze Zeit) in einem Hotel oder lieber mobil (z.B per Zelt oder Wohnmobil) sein möchte. Am Ende haben wir uns für eine Mischung aus beiden entschieden. Auf der einen Seite haben wir für die ganze Zeit eine Ferienwohnung in Cala Gonone, auf der anderen Seite haben wir unser Zelt mitgenommen, damit wir ab und zu auch mal eine Nacht woanders verbringen können. Zum Beispiel wollten wir auch den Norden von Sardinien erkunden. Bei der Vorbereitung waren uns vor allem die Granitfelsen in der »Cala Spinosa« aufgefallen. Außerdem gibt es dort den »La-Maddalena-Archipel-Nationalpark«, welcher am besten per Boot erkundet werden kann. Zwei gute Gründe für unseren ersten Mini-Urlaub im Urlaub und so zogen wir mit leichtem Campinggepäck und maximaler Fotoausrüstung aus, um den Norden von Sardinien in einer zwei-Tages-Tour zu erkunden.

Da man für die “nur” 150km trotzdem 3h braucht, haben wir das Klettern auf den ersten Tag gelegt und einen Zeltplatz in der Nähe von Palau gesucht, denn von dort sollte unsere Bootstour starten. Die Wahl für den Zeltplatz fiel auf die »Isola dei Gabbiani«, einer Insel westlich von Palau. Da wir auf dem Weg zum »Capo Testa« dort vorbei gefahren sind, haben wir gleich unseren Schlafplatz klar gemacht (Kosten: 22€ inklusive Personen und Auto). Der Zeltplatz nimmt die komplette Insel ein und ist daher sehr idyllisch gelegen. Interessanter Weise scheinen Zelte hier her selten zu sein (im Gegensatz zu Wohnmobilen oder Bungalowtouristen). Außerdem haben wir gelernt, dass in Italien nicht nur die Autos und Strassen schmaler sind, sonder auch die Stellplätze für Zelte.  Zum Glück war für die Nacht kein Sturm angesagt, so dass wir keine Sorgen hatten, unser Zelt nur an den mittleren Heringen zu fixieren (für die äußeren war einfach kein Platz).

Nach Klärung der Schlafsituation fuhren wir weiter zum Capo Testa, dem laut Wiki nördlichsten Punkt Sardiniens mit seinen beeindruckenden Granitfelsen. Für die 18km haben wir fast eine Stunde gebraucht. Der Großteil der Landstraße ist auf 50km/h beschränkt und kurvig genug, dass die fahrenden Flachländer eher mit 30 um die Kurven schlichen. Also für die Strecke genug Baldrian und Zeit einpacken! Zwischen Eins und Zwei sind wir am Leuchtturm von Capo Testa aufgeschlagen. Laut Kletterführer sollten man den Weg zur Cala Spinosa folgen, allerdings war dieser nicht so leicht auszumachen. Direkt am Eingang befindet sich eine kleine Strandbar, an dessen Zugang man sich leicht rechtshaltend vorbei schleichen muss. Danach ist der Zustieg wie im Führer beschrieben: runter in die Bucht und die Stufen auf der östlichen Seite zum kleinen grünen Tal, quer durch steuert man direkt auf die gebohrten Routen zu. Biegt man im Tal links ab und untersucht die Felsen, die man zuerst an der östlichen Seite der Cala Spinosa sieht, findet man auch einige rostige Haken. Allerdings haben wir diese nach Prüfung links liegen lassen und sind eine Bucht weiter gezogen. Auch dort ist nicht alles Gold was glänzt, aber einige Routen sind saniert worden und haben zumindest uns noch gehalten 😉
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Nachdem wir jetzt einige Zeit im Kalk auf Sardinien verbracht haben, mussten wir die beeindruckende Landschaft auf der Insel echt bewundern. Egal was jetzt noch an Kletterei auf uns zukommen würde, der Weg hat sich schon allein deswegen gelohnt. Auf der Plattform gegenüber der Routen haben wir das Ambiente eingesaugt und ein paar Minuten den Wellen gelauscht. In der Wand waren gerade zwei Seilschaften, von denen eine am Abbauen war – perfektes Timing, denn schnell stellte sich heraus, dass auch die zweite Seilschaft mit den Bedingungen überfordert gewesen war und schon hatten wir den Fels für uns allein. Bevor wir zur Tat schritten, sind wir noch ins Gespräch mit der gehenden ersten Seilschaft gekommen. Das schweizer Pärchen war wenig begeistert vom Fels und dem notwenigen Kletterstiel an den Mikrokristallen. Das letzte Mal das wir in Granit unterwegs waren, war auf Koh Tao in Thailand in 2009 – mal schauen ob es uns ähnlich ergehen würde.

Beim Zustieg zu den Routen kommt man zunächst an einer beeindruckend glatten 7b-Platte vorbei (»Think Different«) und Anne war sofort hin-und-weg. Nach kurzer Prüfung war auch klar, dass man diese mit etwas Kraxelei hintenrum einhängen kann. Doch bevor wir hier messen würden, wollten wir noch eine Aufwärmroute klettern. Die Wahl fiel auf die 3-Sterne »Fluttuszioni« (6a+, VII-) direkt daneben. Leider verlor Anne für einen kurzen Moment den Kampf gegen die eigene Tollpatschigkeit und verknickste sich beim Zustieg in die Route den rechten Fuß. Die erste Diagnose war ein Riss oder Anriss des hinteren Außenbandes. Während sowohl Verletzungen im Urlaub, als auch Bänderrisse im allgemeinen alte Bekannte von uns sind, ist es es doch jedesmal irgendwie … unnötig. Zwar hatten wir bei 34°C im Schatten gerade kein Icepack dabei, aber dafür das 22°C kalte Mittelmeer – also erstmal Fuß kühlen und vom Schock erholen. Danach hat sich Anne mit drei fachmännischen Griffen den Fuß getaped: es hat halt auch Vorteile, wenn man zur regelmäßigen spontanen Selbstverstümmelung neigt. Zum Glück ist der Riss des hinteren Bandes nicht ganz so nervig wie bei den anderen, es stört kaum beim laufen oder klettern, macht aber lustige Bräunungsstreifen.
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Nach dem kleinen Erste-Hilfe Intermezzo ging es zurück an die Wand. Auf Grund der Ereignisse haben wir das übliche Schnick-Schnack-Schnuck sein lassen und ich durfte mich über einen Freebe-Vorstieg freuen. Die Fluttuszioni hat ihre 3-Sterne schon auf den ersten Metern verdient. Im Gegensatz zu den üblichen Platten klettert man hier an kleinen verwitterten Bäuchen. Ist der athletische Einstieg geschafft, entwickelt sich die Route auch zum absoluten Plaisierklettern. Wer die erste rostige Abseilstelle auslässt und die Tour noch über die Platte oben verlängert, kann dann bequem über den neuen Ring der Bozzolo abseilen.

Da die Lust auf die 7b-Platte erstmal etwas gedämpft war, haben wir im Anschluss die »Morphio« (5c, VI) gemacht. Hier bekommt man vor allem im plattigen zweiten Teil schon einen Eindruck, was Granit klettern oft ausmacht. Es ist immer wieder beeindruckend, wie die Reibungstritte auch im steilsten Gelände halten! Der Kletterführer warnt übrigens davor, dass einige Bohrhaken fehlen könnten. Ich glaube das betrifft vor allem den unteren Teil, d.h. wer beherzt aufsteigt, wird bald keine Probleme haben. In Summe war die Route nicht so spektakulär wir die Fluttuszioni, dafür aber ein/zwei Meter länger.
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Zum Abschluss für den heutigen Tag sind wir in die unbenannte 6c (VII+/VIII-) rechts der »Pokemon« eingestiegen. Diese hatte vor allem den Charme von komplett neu sanierten Bohrhaken in Kletterhallenabstand. Die ersten 4 Bohrhaken sind schnell geklippt, bevor es in eine Platte mit delikaten Passagen ging. Hier war schnell klar, dass unsere Füße einfach nicht abgehärtet genug sind für die Granitplatten. Auch wenn wir den Tagesabschluss noch genießen konnten, war an dieser Stelle einfach Schluss!
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Da es gerade kurz vor Sieben war, konnten wir uns natürlich den Sonnenuntergang nicht entgehen lassen. Also haben wir schnell die Klettersachen ins Auto fallen lassen und gegen das Foto-Gear getauscht. Mit zwei Kameras und Stativ bewaffnet, zogen wir den Massen zum Leuchtturm hinterher. Dort angekommen haben wir das Stativ auf einem der vorgelagerten Felsen aufgebaut und genossen die romantische Atmosphäre.
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Auf dem Weg zurück zum Zeltplatz wurde es dann sehr schnell dunkel, so dass wir froh waren, das Zelt schon auf dem Hinweg aufgebaut zu haben. Mit einer Pizza und einem Rosé in der Zeltplatz-Pizzeria klang ein weiterer schöner Urlaubstag aus.

Im Norden – Teil 2: La-Maddalena Rundfahrt (Tag 10)
[by tmb]
Wie oben schon erwähnt gab es einen zweiten guten Grund, in den Norden von Sardinien zu fahren: den La-Maddalena-Archipel-Nationalpark, ein 15.000 Hektar umfassendes geo-marines Schutzgebiet. Eine mögliche Rundreise dort hatten wir schon von Deutschland aus anvisiert, denn jede Top-10-ToDo-Liste für Sardinien empfiehlt diesen Ausflug. Gegen Acht sind wir vom leisen Summen des Weckers wach geworden. In Boxenstop-Rekordzeit haben wir unser Zelt abgebaut, eingepackt und sind über das Bad in der Spur Richtung Palau. Unserer Touranbieter hatte uns freundlicherweise eine Karte geschickt, auf der verschiedene Parkplätze eingezeichnet waren. Wir entschieden uns für den Bezahlparkplatz (1€ pro Stunde) direkt am Hafen. Lauffaulheit und die vermutliche Sicherheit des bewachten Parkplatzes waren hier ausschlaggebend. Da wir noch etwas Zeit hatten, haben wir uns zunächst ein schattiges Plätzchen gesucht und gefrühstückt. Mit Nutella-Toast, Keksen und einem Rest der Vorabend-Pizza waren wir hier besser ausgestattet als zu Hause. Die Kekse hatten wir übrigens am Vortag kurz vor der Abfahrt als kleine Aufmerksamkeit von der Mutter unseres Vermieters überreicht bekommen. Es schien sich um regionale Spezialitäten zu handeln, die wir nach kurzer Inspektion als Reisetauglich eingestuft hatten. Schon beim Klettern hat uns die reichhaltige Auswahl die Müsliriegel ersetzt und auch heute waren sie eine leckere Ergänzung zum üblichen Frühstück.
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Gegen 10 sind wir zum entsprechenden Pier gelaufen und haben auch sofort die »Città di Palau« gefunden – ein klassischer Motorsegler im Stile einer Feluke. Nach ein paar unkomplizierten Eincheck-Formalitäten ging es auch schon los. An Bord waren außer unserem Captain und seiner Stewardess (Francesca), noch zwei weitere Deutsche, 4 Franzosen und eine italienische Familie. Das macht 13 Gäste wenn man die zwei BWL-Studenten (of unknown origin) mitzählt. Die Aufteilung der zweiköpfigen Crew war einfach: einer steuert, die andere unterhält die Gäste. In einem nahlosen Wechsel zwischen Italienisch, Englisch und Französisch hat uns Francesca die Geschichten rund um das Schutzgebiet erzählt.
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Eines der Highlights im Nationalpark ist der als »natural pool« bezeichnete, speziell geschützte Badebereich. Hier haben wir uns in eine Armada von Schiffen gereiht, welche ihre Gäste per Zodiac zum Badebereich gefahren hat. Eine Stunde hatten wir Zeit, den Strand und das Wasser dort zu genießen. Die Wasserqualität lud auf jeden Fall zum Baden ein. Auch wenn man als Taucher natürlich schon deutlich besseres Wasser gesehen hat, so ist es doch für einen Badestrand erstaunlich klar. Die Temperatur des Wassers lag (geschätzt) im unteren 20er Bereich, warm genug um auch längere Zeit darin zu verweilen, aber beim Reinlaufen brauchte man doch etwas Überwindung an den entscheidenden körperlichen Schwellen. Eines darf man hier allerdings nicht erwarten: Abgeschiedenheit. Denn jeder der weit über 100 Touroperator, plus die diversen Yachten haben den »natural pool« als Stop genutzt. Grand Central Station Rush Hour wäre von der Menge Leute übertrieben, aber dafür ist hier auch weniger Platz als auf dem New Yorker Bahnhof.
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Nach einer Stunde ging es zurück auf die Città di Palau. Dort hatte Francesca bereits damit begonnen, dass Mittag zu servieren. Gestartet wurde mit typisch sardischen Antipasti-Fingerfood, gefolgt von einer ordentlichen Portion Thunfisch-Nudeln (just how we like ’em). Dazu gab es Wein und Wasser je nach Bedarf und rauen Mengen. Abgeschlossen wurde das Mittag mit einem Espresso, Gebäck und einem Mirto-Schnaps. Ohne das wir genaue Vorstellungen oder Erwartungen hatten, so hat uns das üppige Mahl doch positiv überrascht. Astreine Vorstellung Team Des del Mare!
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Bevor es weiter ging, hatten wir noch die Möglichkeit, direkt vom Boot aus ein wenig zu planschen – mit vollem Magen und Alkohol im Blut, egal ist ja Urlaub. Dabei haben wir zum ersten mal in diesem Urlaub Bekanntschaft gemacht mit einer Qualle, zum Glück nur visuell. Geschickt hat der Kapitän diese mit einem Eimer gefangen, so dass dem Badespass nichts weiter im Weg stand. Diese kleinen Viecher gibt es im Norden von Sardinien häufiger und der Kontakt mit ihnen brennt unangenehm, wie wir beim nächsten Badestop selber feststellen mußte. Heldenhaft habe ich mich zwischen Anne und eine dieser Kiillerquallen geworfen, die paar Schmerzen mehr waren über den Sonnenbrand des Tages auf dem Wasser eh kaum zu merken.

Bevor es zurück ging, haben wir noch ein kleines Gruppenbild versucht. Wie man sieht müssen sowohl der Fotograf, als auch das Model noch etwas üben,
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Zum Ende der Tour haben wir noch einiges an Tid-Bits von Francesca erzählt und gezeigt bekommen, bevor wir gegen 18Uhr zurück im Hafen waren. Vor allem im Vergleich zu vielen anderen Booten genossen wir die persönliche Betreuung. Wenn man davon ausgeht, dass man bei allen Touren ungefähr das Gleiche sieht, ist die familiäre Ambiente ein großer Bonus. Die Tour von Des del Mare mit der Città di Lapau ist sicher nicht die billigste im Hafen, aber aus unserer Sicht jeden Cent wert.
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Trotz aller Verstümmelungen und Brandwunden (durch Sonne und Quallen) ließen wir uns natürlich die Stimmung nicht verderben.  Die zwei Tage im Norden waren ein richtiger kleiner Urlaub im Urlaub, quasi die destillierte Essenz Sardiniens. Beim schreiben des Reisetagebuches am Abend schwankten wir beiden Landratten noch deutlich, das war aber nichts, was ein guter Cannonau nicht lösen konnte.

Wundenlecken am Ruhetag (Tag 11)
[by annepanne]
Schon auf dem Heimweg aus dem Norden hatten wir beschlossen, dass der nächste Tag ruhig angehen würde. Wenn uns der Elan packen sollte, wollten wir am Nachmittag noch klettern gehen – hat er aber nicht. Also haben wir lange geschlafen und den Nachmittag mit lesen, Fuß hochlegen, Tagebuch schreiben und Fotos sortieren verbracht – immerhin waren in zwei Tagen auf zwei Kameras gut 500 Fotos entstanden. Dieser zweite Ruhetag in Ruhe, also ohne das sonst typische erlebnisreiche Alternativprogramm, hat uns beiden gut getan.
Zum Abend rafften wir uns noch einmal auf, und unternahmen eine kleine Expedition zum Supermarkt, um Abendbrot und Wein zu besorgen. Dann gab es nur noch einen Bond-Film als leichte Unterhaltung zum Essen, bevor wir erschöpft vom Erholen schlafen gingen.

Klettern in S’atta Ruia (Tag 12)
[by annepanne]
Frisch erholt sprangen wir am nächsten Tag wie gespannte Federn aus dem Bett und begannen schon um sechs Uhr morgens den Tag mit einer Runde Joggen um den Block – sollte man meinen. In Wahrheit haben wir wieder lange geschlafen und konnten uns erst zum Nachmittag aufraffen, um doch noch etwas mit dem Tag anzufangen. Für uns stand für heute zwar sonniges Wetter im Wetterbericht, aber offenbar hatte die Insel heute ihren eigenen Kopf und bescherte uns angenehmes, fast kühles Wetter und viele Wolken mit nur gelegentlicher Sonne. Perfekte Bedingungen also für eine Westwand, womit die Auswahl an möglichen Sektoren Rund um Cala Gonone erheblich erweitert wird. Weil es schon spät war, entschieden wir uns für eine kurze Anfahrt und kurzen Zustieg und damit für das Klettergebiet S’atta Ruia, welches wir schon bei unserem Besuch in Dorgali gesehen hatten. Hierbei handelt es sich um die Westseite des Berges, der unseren Urlaubsort Cala Gonone vom Nachbarort Dorgali trennt.

Nach nur 10 Minuten Anfahrt parkten wir an einem leicht zu findenden Pinienwäldchen, direkt neben der Hauptstraße oberhalb des Ortes. Von dort liefen wir in 5 Minuten den kurzen Zustieg zur Wand über Stufen vorbei an einem kleinen Amphitheater. Oben trennte uns nur noch ein großer Zaun, und ein künstlicher Graben, die zusammen offenbar Felsstürze abfangen sollen, vom Einstieg. Links herum hätte man den Zaun umgehen können, wir entschieden uns jedoch dafür, durch das Loch vor unserer Nase zu schlüpfen, was auch sehr gut klappte. Auch den Graben überquerten wir leicht an den dafür eingerichteten Stellen (Steinhaufen erleichtern Ab- und Aufstieg).
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So kamen wir im mittleren Wandteil an, in dem im Kletterführer sämtliche Routen als empfehlenswert kategorisiert wurden. Hier sind zwar die Routen relativ eng geschraubt, aber offenbar wurde in mehreren Etappen erschlossen, so dass die Orientierung in der Wand erleichtert wird: Die neueren Routen sind mit geschraubten Haken versehen, wogegen die älteren mit geklebten Ringen, sowie einer Beschriftung erkennbar sind. Nach dem üblichen Schnick-Schnack-Schnuck durfte Thomas beginnen und wählte die »Persone Curiose« (6a+, VII-), laut Führer mit “tür-auf Einzelzug”, zum Start. Sie verläuft zunächst durch leichtes Gehgelände zum ersten Haken, bevor sie in die senkrechte Ãœbergeht. An einer riesigen Unterhandschuppe geht es über ein Zwei-Finger-Loch zum genanntem Tür-auf-Zug bis zum nächsten Henkel. Als er einmal wusste, wo der Zielgriff für diesen langen Zug liegt, hat Thomas die Stelle leicht überwunden, während sie für Anne deutlich herausfordernder war. Danach muss man noch über einen kleinen Bauch und schließlich – der Verlockung eines Risses nach links ab der Mitte widerstehend – rechts über eine griffige Platte hinauf, bevor es deutlich leichter an gute Griffen zum Umlenker geht.
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Als zweite Route wählten wir die »L’ombra delle Franciulle« (6a+, VII-), eine laut Topo »sehr gut griffige Wandkletterei«. Für uns war sie mehr als die zwei Sterne im Führer Wert, wir geben ihr glatte drei von drei Sterne für homogenes, etwas athletisches Klettern entlang einer intuitiven Linie an Henkeln. Fazit: Lohnenswert.
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Zum Abschluss wollte Anne sich einmal an einer 6b probieren, und dafür lachte sie die »Est unu Fracassu« (6b, VII) geradezu an. Laut Topp ist sie eine »lange Wandstelle und Verschneidung im oberen Teil«, und damit eine Route wie für Anne gemacht: Vom ersten, recht hohen Haken ging es zunächst über kleine Leisten zu einem Loch, von dem man im Untergriff mit einem langen Zug den nächsten Griff erreicht. Von dort ging es wieder über kleine Griffe zu einem kleinen Bauch, den sie leicht links halten halb um-, halb über-kletterte. Am mehr als nötigen Rastpunkt nach dieser Stelle kann man dann gut die zweite Hälfte dieser Tour einsehen: Die Verschneidung bietet zwar wenig Griffe und Tritte, aber für Annes schmalen Finger reichten die Griffe aus und zum Treten braucht es ja in einer Verschneidung nicht viel. Nach dem zweiten Haken in der Verschneidung ist die Verlockung groß, an den verhältnismäßig guten Griffen und Tritten der rechten wand weiter zu klettern. Das führt allerdings in eine Sackgasse und kostet viel unnötige Kraft (von leidenden Füßen mal ganz abgesehen). Zurück in der Verschneidung fand Anne dann schließlich den richtigen Griff und konnte in stetig leichterem Gelände Onsight zum Umlenker klettern. Oben gab es noch einmal kurze Verwirrung, weil die Route scheinbar gerade aus hoch weiter zu gehen schien. Allerdings waren dafür noch mindestens drei Bohrhaken zu klippen, wo 10 schon geklippt waren (also nur noch zwei am Gurt). Und während sich diese Herausforderung noch lösen ließe (man hat ja noch mehr als nur Exen am Gurt), stellte sich beim ersten Versuch heraus, dass wohl bisher noch kaum jemand diese Verlängerung gewählt hatte, wo rechts verlockend der Umlenker rief: Die Griffe waren schmerzhaft rau, und das Gelände nochmals steil bis leicht überhängend. Schließlich war auch für Anne der Ruf des Umlenkers zu laut, und sie brach diesen Prolog ab.
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Vor der Abreise schauten wir uns zum Schluss noch die kurzen überhängenden Routen im linken Wandbereich an und fanden, dass diese Potential für einen weiteren gut gefüllten Klettertag bergen. Für heute jedoch war erstmal Schluss: Die Füße schmerzten vom Anstehen und die Finger werden auch jedes Mal ein bisschen senil´bleu vom griffigen Kalk. Auf dem Rückweg wollten wir dann noch etwas Hackfleisch für die Nudeln besorgen, stellten jedoch fest, dass die Fleischtheke so spät am Abend nicht mehr geöffnet hat. Also gab es Salami in der Sauce und wieder einen Bond zum Essen. Da der tag spät angefangen hatte, hörte er auch erst nach Mitternacht auf, womit wir langsam aber sicher wieder in den üblichen Urlaubsrythmus verfallen, bei dem die Tage erst mittags beginnen… Aber wir finden das OK – ist ja schließlich Urlaub!
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Routensuchen am Ruhetag (Tag 13)
[by annepanne]
Wieder eher spät erwacht haben wir heute auch am Nachmittag nicht den Elan gefunden, uns noch zum Klettern aufzuraffen. Stattdessen haben wir den Kletterführer studiert, um zu sehen, ob sich ein Ausflug auf einen anderen teil der Insel in den nächsten Tagen lohnen würde. Wie weiter oben schon erwähnt hatten wir ja von dem Paar in Buchi Arta verschiedene Tipps bekommen, die wir bewerten wollten. Allerdings haben sich die Gebiete als entweder zu schwer (6c-Routen werden vom Führer als gute Aufwärmrouten empfohlen) oder einfach irgendwie die weite Anreise nicht lohnend herausgestellt. Vielleicht finden wir ja noch etwas anderes, aber erstmal sind wir offenbar von der Qualität und Quantität der uns direkt umgebenden Felsen derart verwöhnt, dass wir mehr nicht brauchen.
Nachdem in der gleichen Recherche auch das Klettergebiet für morgen feststand (Monte Bonacoa, über Cala Gonone), wechselten wir das Büchergenre zu Roman und verbrachten den Rest des Nachmittags mit lesen. Wenn wir so spät nichts mehr anfingen, kämen wir ja vielleicht mal wieder pünktlich ins Bett und könnten morgen wieder zeitiger aufstehen und klettern gehen.

Damit der Tag nicht ganz ereignislos würde, entschieden wir uns heute Abend eine weitere Ausgehempfehlung des Internets zu probieren: Das »La Poltrona« wird als tolles Restaurant über Cala Gonone angepriesen. Ebenfalls angesprochen hat uns die Tatsache, dass die Wirte auch auf die wenigen schlechten Bewertungen im Internet freundlich reagieren und damit einen insgesamt sehr engagierten Eindruck machen. Außerdem soll es dort wohl auch lokale Spezialitäten geben.

Klettern am Monte Bonacòa (Tag 14)
[by tmb]
Mit reichlich Energie und inneren Kletterlust nach dem Ruhetag sind wir am 14. Tag unseres Sardinienurlaubs sogar vor dem Wecker aufgewacht. Dieser sollte eigentlich gegen 9 klingeln, aber da hatten wir schon das übliche Frühstück hinter uns und waren auf dem Weg zum Monte Bonacòa – einem der Berg welcher Cala Gonone (im Süd-Westen) einkesselt. Die Fahrt dorthin war wieder sehr abenteuerlich und nur bedingt für Fahrer mit schwachen Nerven geeignet. Zunächst geht es erstmal wie im Kletterführer beschrieben, d.h. rauf Richtung Dorgali und vor dem neuen Tunnel auf Schotterstraße rechts ab. Dieser folgt man danach in engen Serpentinen bergauf, bis man die erste Gelegenheit links abbiegt. An dieser Abzweigung sieht man gerade aus auch den alten Tunnel und kann sie somit kaum verfehlen (ist ca 1km nachdem man auf die Schottersträße am neuen Tunnel abgebogen ist). Jetzt geht es weiter teils bergauf, teils bergab auf der engen Schotterstraße für weitere 1.3km bis man direkt rechts von der wand ist. Da man diese die meiste Zeit links sehen kann, sollte das also kein Problem sein. Am kürzesten Punkt zwischen Straße und Monte Bonacòa gibt es eine Parkbucht rechts, wer aber noch 100m weiter auf den nächsten Sattel fährt, findet dort einen riesigen Parkplatz und eine gute Gelegenheit zu wenden.

Von der oben genannten Parkbucht führt ein gute erkennbarer und mit Steinmännchen markierter Wanderweg zum Fels. Wer es direkt möchte, kann auch durch die Macchia vom Sattel aus zum Fels stapfen. Die Wand ist so markant, dass sich der nach Osten gewendete Kletterer nicht verlaufen kann.
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Natürlich gewann Anne unser Schnick-Schnack-Schnuck Ritual und durfte beginnen. Die Wahl der ersten Route des Tages für auf die lange »Senza Nome« 6a+ (VII-) am markanten vorderen Teil des Felsens. Diese ist zunächst etwas plattig und man sollte vermeiden, zu früh in den rechten Riss abzudriften! Es ist um einiges leichter, wenn man statt dessen die Platte eher rechtshaltend klettert. Danach geht es auf den Bauch und unschwer in die steile Wand. Hier folgt man dem besten Fels, piazt athletisch den oberen kleinen Riss und geht weiter unschwer rechtsrum zum Standplatz. Die Route ist verbindet schöne und abwechslungsreiche Kletterei und hat sich die drei Sterne Bewertung im Kletterführer unserer Meinung nach verdient.
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Die zweite Route des Tages war die »Calla Apperente« (6b+, VII+) und IMHO mit Abstand die schönste Route des Tages. Sie startet zwar kleingriffig im unteren Bereich, ist aber jederzeit klar lesbar. Danach wird sie kurz etwas plattig vor dem kleinen Überhang. Dieser ist mit guten griffen etwas athletisch zu erklettern, bis man danach unschwer zum Umlenker klettert. Die Route ist einfach klasse und sollte auf keinen Fall verpasst werden, wieder sehr Abwechslungsreich und in bestem Fels. Sie hat uns viel Spass gemacht und Anne war nach dem erfolgreichen Vorstieg wie auf Drogen!

Bevor wir weiter geklettert sind, habe ich noch schnell einen kleine Boulder eingeschoben. Der kleine Block vor dem Fels kann im Überhang sowohl linksseitig (leichter), als auch rechtsseitig (schwerer) gebouldert werden. Da das Absprunggelände gut ist, braucht man auch keine Matte, um sich dort ein wenig zu versuchen.
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Als dritte und vierte Route haben wir sowohl die »Maestrale« (6c) als auch die »Happy Hour« (6b) versucht. Leider sind wir bei beiden schon beim Start kläglich gescheitert, und das selbst im Top-Rope! Keine Ahnung ob wir schon zu platt waren oder ob da ein Griff rausgebrochen ist, oder wir einfach zu schlecht sind. Da der Fels aber noch viel mehr zu bieten hat, haben wir den Kopf nicht in den Sand gesteckt sondern haben es einfach als »komisch« abgehakt. Doch bevor es weiter ging, war erstmal Siesta an der Reihe. Anne hat die Zeit für ein kleines Nickerchen genutzt, während ich die Routen im linken Wandteil studiert habe.

Nach dem Studium der Routen hatte ich beschlossen, dass ich mir diese für die nächste Session aufhebe. Anne hatte keine Lust mehr und war ziemlich k.o., also beschloss ich noch zwei schnelle Plaisir-Abkletter-Routen draufzusetzen und den Tag damit zu beenden. Zunächst war da die »Benutze Susu« (5b, VI-), welche aber nur unten interessant ist. Man sollte etwas aufpassen, wenn man den eigentlichen Umlenker überklettert. Ich dachte mir, dass die Route leicht zum Umlenker der rechten Routen verlängert werden könnte und bin an ihm vorbei geklettert, aber oben wird es sehr bröckelig und es hat größere potentiellen Abgangsfelsen. Auch wenn die Kletterei leicht ist, kann ich das mit Rücksicht auf den Sichernden nicht empfehlen.
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Zum Schluss habe ich noch die »Riscaldati« (5a, V) und »Mister Serra« (5b, VI-) gemacht, wovon die erste von Henkel zu Henkel pläsiert und nur die zweite einen Hauch von Interessant bietet. Beides Routen die für uns auch gut zum warmklettern geeignet wären (würden wir nicht immer gleich in die … interessanten Routen einsteigen).
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Der Rückweg war natürlich wie der Hinweg sehr spannend und anstrengend für Fahrer und Beifahrer. Allerdings muss ich die Beschreibung im Kletterführer etwas relativieren: bei geeigneter Wahl der Fahrspur kommt man auch ohne Aufsetzen zum Fels und zurück (trotz tiefergelegtem Auto). Nachdem wir zurück waren, war gerade noch genug Zeit um einkaufen zu gehen und ein Abendbrot mit Pasta, Rose und Melone zu kochen. Den Rest des Abend verbrachten wir damit, unsere Tour nach Cagliari am nächsten Tag vorzubereiten.
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4 Responses [Umgekehrte Reihenfolge]

  1. #172142
    4

    I like amazing photos & all details really your done great job..:)

  2. #172117
    3

    adventurous blog…nice post keep going

  3. #171985
    2

    I love the macro photo detail of the boat … really well done. Thanks to share with us your work.

  4. #171946
    1

    Amazing nice photo’s. Keep Work. we well come back to your site for new info

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