Finale Ligure #3|2006


Da wir dieses Jahr relativ wenig Sportklettern waren, haben wir beschlossen, dass Jahresende 2006 in Finale Ligure zu feiern. Von den anfänglichen Massen der Interessierten blieben zum Schluss noch Heinrich, Franzi, Brigitte und ich übrig. So zogen wir zu viert aus, um bei frühsommerlichem Wetter den Jahreswechsel am Mittelmeer zu verbringen.

[exzo url=”” title=”Sunset” id=”image153″]fl0603_01.jpg[/exzo]

Die Vorbereitungen zur Anreise waren mal wieder ziemlich stressig. Wir wollten Heinrich und Franzi am 28.Dez. früh morgens in Mailand vom Flughafen abholen. Da ich die Weihnachtsfeiertage wieder an der Ostsee verbracht habe, bin ich am 27. von dort mit meinen Eltern nach Berlin und dann mit dem Zug heim nach Ulm. Da hab ich schnell Sachen gepackt und bin für vier Stunden ins Bett gesprungen, bevor der Wecker wieder klingelte. Leider sind wir nicht ganz zu früh losgekommen, wie wir wollten. Da wurde aber durch Nebel und entsprechende Landeverzögerungen kompensiert.
Von Mailand waren es noch weitere 2h bis Finale. Dort angekommen bezogen wir unsere Hotelzimmer (Villa Marina, 90€ für 4Personen) und zogen sofort aus, um die letzten Sonnenstrahlen zu nutzen. Da Franzi noch nie klettern war, suchten wir einen Felsen mit relativ leichten Routen. Am Caprazoppa angekommen (Settore Pietra del Sole) war sofort klar, dass wir nicht die einzigen mit der Idee waren, über Silvester in Finale zu klettern.

[exzo url=”” title=”Franzi auf Ihrer Ersten Route überhaupt” id=”image154″]fl0603_02.jpg[/exzo]

Bei sonnigen 16° versuchten Heinrich und Franzi sich an der Dalai Lama [15m 5b] während Brigitte und ich zuerst etwas boulderten und dann an der Pose Inesplose [10m 6b] hängen blieben. Nach dem Sonnenuntergang und einer Dusche im Hotel kehrten wir in unserer Lieblingsspaghetteria ein. Das lekkere Dinner gab uns den Rest, so das wir alle ziemlich k.o. ins Bett gefallen sind.

[exzo url=”” title=”Brigitte vor der Wand in Pian Marino” id=”image155″]fl0603_03.jpg[/exzo]

Frühstück am nächsten Morgen war leider nur mäßig. Dafür versprach das Wetter genauso warm zu werden, wie am Tag davor. Am dem Plan für diesen Tag stand der Monte Cucco (Settore La Torre). Der Parkplatz samt wilden Campingplatz war voller als im März, aber nicht annähernd so voll wie im Sommer. Der kurze Zustieg war eine willkommene Abwechslung im üblichen Suchen nach den Routen. Zum Aufwärmen sind wir die Diedro Canale [45m 2], Luis [40 3c] und Miguel [60m 4b] gegangen. Die schönste Route des Tages war eindeutig die La Torre [60m 5c/6a]. Allerdings hatten wir hier ganz schon zu ziehen, um die Seile wieder vom Berg zu bekommen.

[exzo url=”” title=”Biggi im Dach der No Friends” id=”image156″]fl0603_04.jpg[/exzo]

Am dritten Tag haben wir einen neuen Fels ausprobiert. Direkt nördlich vom Monte Sordo liegt der Pian Marino (Settore Paretina di Pian Marino). Der Zustieg (u.a. über die riesige Wiese von Pian Marino) war eine wunderschöne Wanderung. Der Fels ist griffig und mit Borhaken nahezu zerschossen. Den Einstieg bildeten diesmal die A.A.A. Fessura Cercasi [10m 5b], Equinox [10m 5c], sowie die Brutta [12m 3a]. Highlights des Tages waren die kleingriffige Ma Non C’E’ Sul Libro [10m 6a+], sowie das schöne Dach der No Friends [12m 6a+]. Ein herrlicher Boulder versüßte uns den Abschluss und rundete den gelungenen Klettertag ab.
Leider hatte sich Franzi hier beim Sturz den Nagel vom rechten kleinen Finger gerissen. Trotzdem hat sie nach kurzer Pause gleich wieder weiter geklettert. Kudos!

[exzo url=”” title=”Biggi im Dach II” id=”image157″]fl0603_05.jpg[/exzo]

Üblicherweise ist der vierte Tag unsere Ruhetag, also gings zum Rocca die Perti (Settore Settentrionale – destro). Die Simonetta [150m max 4b] war der Ausgangspunkt für Klettereien im oberen Wandabschnitt. Am beeindruckendsten war Heinrichs Auftritt in der ersten Seillänge der La Grattugia [30m 6b+] sowie die sehr schöne Superwalter [30m 5c]. Abgeseilt haben wir wieder über die Simonetta, was mal wieder eher schlecht als recht war. Erinnert mich daran, dass wir das nie wieder tun!
Im Hotel zurück beschlossen wir dann, den Abend doch nur in Finale Ligure zu verbringen (und nicht nach Monaco zu fahren). Also gab es noch einen Happen, einen Schluck Vodka+Kirsch und schon ging es an den Strand, wo wir einen beschaulichen Jahreswechsel verbrachten.

[exzo url=”” title=”Heinrichs 6b+” id=”image158″]fl0603_06.jpg[/exzo]

Das Anklettern im neuen Jahr haben wir am Rocce dell’ Orera gemacht. Schon ziemlich ausgelaugt, gab es nur zwei Routen Senza Nome [10m 6a und 10m 5c], bevor wir uns an die Waterfront begaben um eine Pizza am Strand zu verdrücken. Das Jahr begann mit bisher nicht gesehenem Wellengang, so dass wir einige Surfer beim wilden Treiben im Wasser beobachten konnten.

[exzo url=”” title=”Der Traum (von der perfekten Welle)” id=”image159″]fl0603_07.jpg[/exzo]

Alles 45-Bilder gibt es wie immer in der Gallery.


2 Responses [Umgekehrte Reihenfolge]

  1. #1030
    2

    also die Meterangaben sind, wie es bei Meterangaben nicht unüblich ist, Längenangaben – in diesem Fall für die Kletterlänge in der entsprechenden Route. Die Zahlen-Buchstaben-Kombinationen sind Angaben für die Schwierigkeit der Route. Die Skala fängt im ersten Grad an (für Routen, bei denen man gerade so die Hände zum vorankommen muss) und hört irgendwo zwischen Raufaser und nackten Stahlbetonwänden im elften Grad auf:

    In der Regel wird im Europäischen Raum entweder die UIAA-Skala oder die Französische Skala verwendet.

  2. don
    #1029
    1

    Schicke pics, aber der Text sagt mir nur Bahnhof, das ist ja schlimmer als das wildeste Tech-Gelaber bei StarTrek.